Im Bundestag

Mittwoch, 5. September 2012

Morgendämmerung

Das Regierungsviertel wacht auf.

Ich auch.

Donnerstag, 19. Juli 2012

Letzter Tag vor Urlaub

Ich habe zu viel geschlafen, weil ich gestern abend so wahnsinnig müde war. Um 21:30 fiel ich ins Bett, um 22 Uhr in Prometheus Arme. Mein Körper, brav funktionierend, weckte mich folgerichtig um 5:15 Uhr, ich schaffte es aber dank der frisch erworbenen ???-Folge, ihn wieder in den Schlaf zu prügeln und erst zum Wecker um 7:30 Uhr wieder zu wecken. Seitdem bin ich wie erschlagen.

Erschwerend für mein Gemüt kommt hinzu, dass ich dank Insektenflug an einer leichten Bindehautentzündung leide und mir in regelmäßigen Abständen Eiter aus dem rechten Auge pulen muss. Das führt nicht dazu, dass man sich fitter fühlt, vor allem sehe ich etwas irritierend aus - als hätte ich eine neue Schminktechnik ausprobiert, die daneben gegangen ist.

Dann habe ich heute morgen überhaupt vergessen, mich zu schminken. Schlecht, ganz schlecht. Ich sehe sehr erschöpft aus, fühle mich, als hätte ich zuwenig gegessen - was nicht sein kann - und habe hier im Büro bereits die Schuhe ausgezogen. Irgendwas muss man sich ja gönnen an solch einem Tag. Außerdem ist die Chefin krank, so dass ich trotz heutiger Sondersitzung keine beruflichen repräsentativen Verpflichtungen habe. Ich war gerade schon im Büro der Kollegin und fühlte mich recht verwegen, so im Bundestag (okay, im Bundestag-Bürogebäude) auf Socken durch die Gegend zu laufen, vor allem, weil diese rosa gepunktet sind.

Ich werde heute früher nach Hause gehen. Und dann 2,5 Wochen Urlaub haben, und ab Montag soll sogar das Wetter wieder gut werden.

Freitag, 13. Juli 2012

Sommerpause im Parlament

Die MdBs sind im Wahlkreis, die Mitarbeiter inklusive Bürogenossin in Urlaub. In der Poststelle war ich schon (da lag nur der bewilligte Urlaubsantrag), für das Erstellen eines neuen Konzeptes fehlt gerade der Verve.

Kennt ihr das, wenn man es vor lauter Langeweile nicht mehr schafft, aufs Klo zu gehen?

Freitag, 6. Juli 2012

Elterngeld abschaffen?

Herr Kauder möchte das Elterngeld auf den Prüfstand stellen - auf seine Wirkung überprüfen!

Wenn es das Elterngeld nicht geben würde, würden ich und mein Freund niemals ein Kind bekommen. Zumindest ich nicht - mit zwei halben Stellen ist es unmöglich, nach dem Mutterschutz noch Monate zu Hause zu bleiben. Das würde ich mir und einem Kind nicht antun wollen: nach zwei Monaten back on the job, Männe setzt gar nicht aus, da bleibt dann nur die Krippe. Mit zwei Monaten! Nö. In meinem Lebensentwurf sind Kinder eben nur eine Option, ich bin da die typische Akademikerin, auf die das Elternegld abzielt, und bei mir wirkt es.

Das Erziehungsgeld (zur Erinnerung: wurde mit Einführung des Elterngeldes abgeschafft), nach dem in den Foren gerade gejammert wird, würde in meinem Falle überhaupt nichts helfen. Drei Jahre lang 300 Euro - na und? Da müsste ich zusätzlich Hartz IV beantragen, um überleben zu können. Wir erinnern uns: Männe hat auch nur eine halbe Stelle, der reißt es nicht raus.

Ohne Elterngeld würde ich bei der Geburt eines Kindes umgehend arm werden, mich kündigen lassen, damit ich wenigstens ALG1 beziehen könnte oder mein Kind nach zwei Monaten in eine Betreuung geben. Nach zwei Monaten! Selbst bei meinem eher pragmatischen Ansatz wird mir dabei etwas anders.
Die Alternative, ein komplett egoistisch geführtes Leben mit exzessiven Kinobesuchen, gar schröcklichen Besäufnissen, Freizeit noch und nöcher, ohne Verantwortung und daraus resultierenden Druck, würde im Vergleich deutlich attraktiver sein.

Ich glaube übrigens nicht an die Mär, dass man nur mit Kindern im Alter nicht alleine da steht. Kinder besuchen ihre Eltern nicht andauernd im Altersheim, wenn sie selber arbeiten müssen oder für den Job weit, weit weg ziehen mussten. Oder schlicht und einfach keinen Bock haben. Es ist in jedem Falle die eigene Verantwortung, sich ein funktionierendes soziales Umfeld zu erhalten - auch mit Kindern. Ich will dann eh in eine Alten-WG, mit meinen Schwestern, dann können wir uns wie früher dauernd prügeln, bis eine heult!

Mittwoch, 27. Juni 2012

Wichtig, wichtig

Womit sich PolitikerInnen so befassen, das ist schon ein Ding. Ich frage mich wirklich, wie man auf manche Themen so kommt. Hat man davon in einem Roman gelesen und dachte: och ja, da müsste man doch mal was tun... oder wie jetzt? Klar, man kann nicht den ganzen Tag ausschließlich über Fiskalpakete nachdenken, das zermürbt ja auch irgendwie, man muss sich auch mal was gönnen, so was Herzerfrischendes.

Auszüge aus den Plenarthemen für die aktuelle Sitzungswoche:

- "Handwerkskammern demokratisieren und transparent gestalten". Also nicht dass das unangemessen wäre, aber sind Handwerkskammern sonst diktatorisiert? Horte der Korruption, dunkle Stätten, in denen alte Männer ihre Zunft-Symbole streicheln und hohl lachend ihre Knechte trimmen (oder anders rum. Diese alten Männer, tsts!)?

- "25 Jahre Reagan-Rede vor dem Brandenburger Tor – „Mr. Gorbatchev, tear down this wall!“ – Deutschland sagt „Danke!“ für die Unterstützung der USA bei der Überwindung der deutschen und europäischen Teilung". Endlich mal was Beschauliches, Nostalgisches, Erhebendes. So viel Zeit muss sein.

- "Imkerei vor der Agro-Gentechnik schützen". Die Imker haben eine ganz, ganz starke Lobby hier. Die tauchen fast jede Woche in der Tagesordnung auf.

-"Exzellente Lehrerausbildung überall sichern – Pädagogische Berufe aufwerten". Jaja, die armen Lehrer. Ich kenne da wirklich nur recht glückliche Exemplare, und mir fallen spontan etwa 31 andere Berufe ein, die man mal eben aufwerten könnte, vor allem unter dem Aspekt, dass sie als Einstiegsgehalt eben nicht 3200€ brutto monatlich bekommen. Und der Antrag kommt von der LINKEN, also bitte, ey.

-"Den Vorstand der Deutschen Bahn AG mit fachkundigem Personal besetzen". Ja, mit was denn sonst? Großartig. Hier eröffnen sich Untiefen in der Wirtschaft, da schlackere ich mit den Ohren.

-"Gesetzes zum Abkommen vom 19. und 28. Dezember 2011 zwischen dem Deutschen Institut in Taipeh und der Taipeh Vertretung in der Bundesrepublik Deutschland zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und zur Verhinderung der Steuerverkürzung hinsichtlich der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen". Großes Problem, großes Problem.

-"Für eine engere Kooperation mit Georgien". Endlich traut sich mal einer.

Für 32 Seiten Tagesordnung geht das fast noch. Bei den meisten Themen kann ich mich einer gewissen Relevanz nicht verschließen. Aber die Imker - die Imker machen mich fertig.

Freitag, 25. Mai 2012

Gruselig

Ich erkenne die Stimmen von PolitkerInnen im Radio, einfach so, blanko. Das zarte Knödeln von Andrea Nahles, der energische Falsett von Claudia Roth, das Gedrömel Frank-Walter Steinmeiers, Merkels leichtes Lispeln - das ist meine Welt. Da brauche ich weder Bild noch Namen zur Information, ich SPÜRE es quasi schon.

Außerdem fand ich Seehofer irgendwie herzerwärmend in seiner "Das können Sie alles senden!"-Rede. Da wurde mir ganz nostalgisch, als er fast verlegen lächelte auf Klebers Fragen. Hach... auch Seehofer hat eine weiche Seite.

Ich kann es nicht verhehlen: der Politikbetrieb macht was mit mir. Mal sehen, wo das endet.

Sonntag, 13. Mai 2012

Quote? Joah, gerne.

In Frankreich protestieren Filmemacherinnen dagegen, dass für das Festival in Cannes ausschließlich männliche Filmemacher mit ihren Werken eingeladen sind (hier der Link zu Spiegel online: http://www.spiegel.de/kultur/kino/filmemacherinnen-protestieren-gegen-cannes-filmfestival-a-832840.html). Witzig die Begründung der Festivalleitung: man werde nie einen Film nominieren, nur weil er von einer Frau gemacht worden sei. Das hat natürlich nie jemand verlangt, aber das Argument ist dasselbe wie bei Frauen in Führungspositionen: positive Diskriminierung, so etwas schändliches will man nicht, es gibt einfach nicht genug gute Frauen.

Dass das Humbug ist, zeigt in der Wirtschaft das nun tatsächlich stattfindende, wenn auch im bescheidenen Rahmen, Befördern von Frauen in Spitzenpositionen, zuletzt vor ein paar Tagen bei der Telekom. Telekom mit ihrer selbst auferlegten Quote von 30 Prozent scheint keine nennenswerten Probleme zu haben, geeignete Frauen zu finden, und pleite gegangen sind sie auch nicht.

Ich leite daraus ab: wer sucht, der findet. Es ist nachgewiesen, dass dicke weiße zigarrerauchende Stipteaseclub-nach-Feierabend-Besucher in den Chefetagen als Nachfolger und Erweiterung ihres Teams völlig überraschend dicke weiße zigarrerauchende Striptease-nach-Feierabend-Besucher bevorzugen, wenn sie nicht zu anderen Sichtweisen genötigt werden.
In diesem Zusammenhang interessiert mich brennend die Zusammensetzung des Gremiums, das die Filme in Cannes auswählt. Ich schätze, es besteht zu etwa 100 Prozent aus Männern, die gut in der Filmszene verankert sind und ihren Fokus auf Produkte legen, die ihren Lebenswelten naheliegen. 0 von 22 Werken von Frauen: wenn es ausschließlich nach Qualität geht, ist diese Quote extrem unwahrscheinlich. Es kann einfach nicht sein. Selbst wenn der Anteil von Frauen in der Regiewelt kleiner ist als 50%, wird er doch nicht kleiner als 5% sein. Und es werden nicht alle Frauen schlechtere Filme machen als die nominierten Männer.

Hier wurde selektiert. Sicher nicht bewusst, dass will ich nicht unterstellen, aber es zeigt die bestehenden Strukturen. Wo Männer sind, werden zukünftig Männer sein, wenn man diesen Mechanismus der Reproduktivität nicht bewusst unterbricht. Also: gerne auch eine Quote für Festival-Einladungsgremien, büddeschön.

Donnerstag, 10. Mai 2012

Tücken der halben Stelle

Heutige SMS: "Heute spontan 20:00 Uhr After Work Club im Sage?" Ich so: After Work, ha. Ich hab schon um 15 Uhr Feierabend. Was mach ich denn bis 20 Uhr? Ach ja. Joggen.

Aber wer wird da jammern, Donnerstag um 15 Uhr ins Wochenende zu starten ist kein wirklich schweres Schicksal, und ich übe mich an Abgrenzung. Ist auch nötig, denn:

Ich so (Donnerstag, 15 Uhr): "Ich geh jetzt. Schönes Wochenende euch allen!" Kollegin (etwa jammerig): "Och, jetzt schon? Na, du hast es ja gut!" Ich so: "So ist das eben: halbes Gehalt, halbe Stundenzahl." War nicht meine Idee, die halbe Stelle!

Außerdem gab es heute einen Workshop, den wir organisiert hatten, zum Thema Ehegattenspliting versus Individualbesteuerung. Individualbesteuerung? Nein, nicht wirklich, denn meine Arbeitgeber-Partei hat auf dem letzten Parteitag beschlossen, dass eine Individualbesteuerung mit Unterhaltsabzug eingeführt wird (vorausgesetzt, man wird der große Koalitionspartner einer Bundesregierung. Der ENORM größere Partner.). Der Splittingvorteil bleibt bestehen, nur wird er gedeckelt sein. Die Effekte sind minimal, sowohl was die Steuermehreinnahmen als auch die Mehranreize für die Ehefrauen angeht, sich dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stellen. Wir hatten tolle Referentinnen da, die diese Mechanismen herausstellten - Maria Wersig von Blog "Recht und Geschlecht" (http://rechtundgeschlecht.wordpress.com/) und Katharina Wrohlich vom DIW, also eine bloggende Juristin mit Genderschwerpunkt und eine Ökonomin. Perfekte Mischung, und der Plan ist aufgegangen, ich war fasziniert. So kann Steuerrecht richtig aufregend sein!
Trotzdem war ich enorm schlapp am Ende der zwei Stunden, ich bin immer noch nicht abgebrüht, was eigene Veranstaltungen angeht. Die Anspannung spannt herum, und ich musste mich regelrecht dazu zwingen, die delikaten belegten Brötchen in Anspruch zu nehmen. Deshalb: Feierabend um 15 Uhr.

Aber jetzt ist alles vorbei, und den after after work-Club habe ich mir jetzt auch verdient.

Mittwoch, 9. Mai 2012

Schwurbelungen

"Die Nichtberücksichtigung konzeptioneller Anforderungen des Sozialrechts belegen zum anderen die (am Anfang dargelegten) zur Beschäftigungsförderung gedachten Erleichterungen der Abkehr vom Normalarbeitsverhältnis." Hihihehehuhu. Oh Mann. Ich ahne, was Professor Doktor Waltermann mir sagen will, aber ich laufe dabei im Kreis und klatsche in die Hände. Soziologen sind ja schon schlimm, aber das ist einer der krassesten Texte, die ich je gelesen habe. Eine halbe Stunde brauchte ich für fünf Seiten mit Tabellen und Bildern! Und er erschien in einer Zeitschrift, nicht in einem Fachbuch. Zugegeben in einer juristischen Fachzeitschrift. Ich versuch jetzt mal, sauber zu rezipieren, damit mir Vroniplag später nichts kann.

Also. Professor Doktor Waltermann, sicher eine Koryphäe, versucht der Welt mitzuteilen, dass das Normalarbeitsverhältnis nicht mehr die Norm ist. Das liegt unter anderem daran, dass die Priorität bei der Vermittlung von irgendeiner Arbeit und nicht bei der Vermittlung von Normaler Arbeit liegt - diese Priorität ist allerdings mit dem geltenden Sozialrecht nicht vereinbar und sollte es auch nie sein. Ich glaube, das meint er.

Chapeau, ihr Juristen. Ihr macht mich fertig

Mittwoch, 18. April 2012

Danke, verarschen können wir uns selber!

Kristina Schröder, von Amts wegen Frauenministerin, stellte gestern abend in Berlin ihren Erstling "Danke, emanzipiert sind wir selber!" vor. Ort des Geschehens: Prenzlauer Berg, hippe Location, ausgebucht bei freiem Eintritt. Am Eingang finden sich neben recht homogenen weiblichen Publikum um die 35 Jahre +/- 10 eine kleine Gruppe linksautonomer Feministinnen, die wacker Plakate hochhalten und Flyer verteilen. Ich bin vergnügt und entere den Raum.

Drinnen finden sich viele Kolleginnen, die explizit zum bashen gekommen sind bzw. fachlich interessiert sind. Das Buch selber ging gestern in der Fraktion von Hand zu Hand. Der Inhalt ist inzwischen bekannt: Frau Schröder stellt keine Konzepte vor, sie macht keine Vorschläge. Sie, als Familienministerin, erklärt das Private zum Privatem und erklärt, jede/r könne doch mal mit den Vorgesetzten sprechen, in der Familie aushandeln und zack! das Leben führen, von dem schon immer geträumt wurde. Politik? Nee, wieso? Sie spricht als Privatfrau. Doof nur, dass das als amtierende Ministerin nicht funktioniert. Tatsächlich erwarten nicht wenige Menschen von ihr - ja, der Frauen- und Familienministerin! - Vorschläge, Unterstützung und Strukturen, die das Leben für Frauen und Familien leichter machen. Es muss ja nicht gleich ein Leitbild sein, aber ich persönlich würde mir das sogar sehr wünschen. Einen Faden, der mich in meinen Wahlmöglichkeiten etwas beschränkt und gegen den ich im Zweifelsfall ankämpfen kann. Nicht mit Frau Schröder.

Die Stimmung im Saal ist nicht freundlich, eindeutig nicht. Selbst die Moderatorin der Vorstellung nimmt die Autorin schwer in die Zange. Diese schlägt sich recht tapfer, immer wieder gestört von Zwischenrufen. Mir drängt sich unwillkürlich die Frage auf, warum Frau Schröder diese Veranstaltungsform gewählt hat. Offensichtlich hat sie vorab keine Pressekonferenz gegeben, denn die Presse ist gesammelt vor Ort. Die Nachfragen sind kritisch bis aufgeregt, junge Frauen outen sich als Feministinnen und erklären, dass sie mit Schröders Feminismusbild nichts anfangen können - mit ihrer Politik schon gar nicht. Schröder verweist auf die emotionale Debatte - "Schade, dass man dies in Deutschland nicht unverkrampft diskutieren kann!" -, die Location - "als Prenzlauer-Berg-Mutter ist man ja noch ganz anderen Klischees ausgesetzt" und eiert um Fragen herum. "Was ist mit der sozialen Frage?" ruft es aus dem Publikum. "Welche Frage?" fragt Schröder zurück und erläutert nach dem folgenden kleinen Aufruhr: "Die soziale Frage ist eine Frage des Menschenbildes, und ich vertrete ein liberales Menschenbild." Ah ja. Also nix mit sozialer Frage. Nix mit konsistenter Politik, überhaupt mit Politik. Das ist doch scheiße. Blöde Null. Ja, da werde auch ich emotional! Das ist nicht meine Ministerin. Aber so etwas wie Stolz regt sich in meiner Brust über den Protest, der sich im Publikum bemerkbar macht. Keine Revolution, aber Frauen, die wissen, was sie wollen. Politikmüdigkeit, Desinteresse, Rückzug in die Privatheit - es geht auch anders.

Falls also die Intention der Schröderschen Veranstaltung war, Prenzlberg-Muttis auf ihre Seite zu ziehen, ein neues Manifest der Durchschnittsfrau zu etablieren und sich feiern zu lassen, hat das leider mal so gar nicht geklappt. Ich bete nun für die Durchsetzung einer starren Quote, denn vielleicht tritt Frau Schröder dann zurück. Hat sie quasi so gesagt!

Über mich und diesen Blog

Ich bin weiblich, 31 Jahre alt, Soziologin und arbeite seit kurzem im Bundestag als Referentin für die Fraktion einer großen Oppositionspartei. Über die Erlebnisse im Politikbetrieb möchte ich hier gerne berichten, da ich da absolut neu bin und es sehr interessant finde, die Strukturen und die Inszenierung von Macht live zu erleben. (Yeah, Soziologendeutsch!) Namen aus "meiner" Fraktion werde ich nicht nennen, auch wenn vielleicht ab und zu nachvollziehbar ist, um wen es geht. Ich arbeite im Gleichstellungsbereich, also wird es hier überdurchschnittlich oft Beiträge geben, die etwas mit Geschlechterverhältnissen zu tun haben. Da ich außerdem neu in Berlin bin, ist das Berlinerische an sich berichtenswert für mich. Privates versuche ich mal außen vor zu lassen, was vielleicht wegen meines Hanges zum Tratsch nicht immer klappen wird... Meine Vita in kurz: nach dem Aufwachsen auf dem ländlichsten aller Landstriche nutzte ich die Gelegenheit, die das Abitur bot, und verzog mich nach einem einjährigen Werbepraktikum zum Studieren der Soziologie nach Bremen. Das war super, vor allem die Zeit im Studentenwohnheim und meine Arbeit in der Kundenbetreuung eines Mobilfunkanbieters gehören zu meinen schönsten Erinnerungen. Ein Jahr arbeitete ich danach als Assistentin der Geschäftsführung in einem feministischen freien Träger, bis mir die Feministinnen zu arg wurden und ich der Liebe und der Familie und des Berufes wegen nach Hamburg ging. Meine erste Referentinnenstelle fand in einer Hamburger Behörde statt, befristet. So tat es kein Wunder, dass die Wirtschaftskrise und die Hamburger Neuwahlen-Krise mich in meine persönliche Arbeitslosigkeits-Krise stürzten. Es folgten einige Monate ALG1 und dann das Angebot aus Berlin - halbe Stelle, supi bezahlt. Ich zog um. Das hat viel Pendeln wegen Wochenendbeziehung zur Folge, aber auch die Tatsache, dass ich das erste Mal in meinem Leben ganz alleine wohne. Die WG-Zeit ist vorbei. Es ist also alles spannend, und daher dieser Blog. Viel Spaß.

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