Montag, 24. September 2012

Zur Abwechslung mal kleine Dinge

Das Wochenende und der heutige Wochenbeginn waren von Kleinkram, Hektik, Terminen und schlechten Sound geprägt. Der Ingenieur war in Berlin, wir hopsten so von Shoppingcentern zum Sport zum Konzert zum Sport zum Tatort gucken und gaben uns zwischenzeitlich Diskussionen über Badezimmerspiegel, Schuhe im Wochnzimmer, Tetris spielen, Wege austüfteln hin. Mir schwirrt der Kopf. Es wurde nicht besser dadurch, dass der Sport für mich nur noch passiv möglich ist - es macht keinen Spaß mehr, draußen zu klettern, wenn man so einen merkwürdigen Körperschwerpunkt hat wie ich.
Die Einstiege in die Kletterrouten sind an den Outdoor-Felsen relativ knifflig, damit freilaufende Kinder nicht übermäßig in Versuchung kommen. Hat eben den Nachteil, dass ich nach zehn Minuten frustierender und höchstens mitteleleganter Versuche, überhaupt vom Boden loszukommen, fluchend die Wand anspucke und unfeine Ausdrücke benutze. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass meine Kletterpartner hinter mir dann immer milde kichern, was auch nicht zum Erhalt der Würde beiträgt. Ich gehe nur noch zum Bouldern - große, schöne Griffe und unauffälliges Fallen lassen, wenn es nicht so funzt.

Nebenbei gab es heute die Erkenntnis, dass man nicht mehr "es" sagt, sondern "sie". Das ist ziemlich gewöhnungsbedürftig und beeindruckend, verlor aber an Wirkung durch das hinterherige Gerenne zur Mitfahrgelegenheit des Ingenieurs. Ich werde sehr glücklich sein, wenn wir endlich wieder in einer Stadt wohnen.

Die kommenden Tage werden auf jeden Fall noch doll. Noch eine Untersuchung, ein Zahnarzttermin, Umzug des Ingeniuers in das zukünftige Nest, Krankenhausbesichtigung, noch eine Untersuchung. Wah. Ich will nach Hause. Bzw. ich weiß, dass ich dann nach Hause wollen werde.

Ich muss mal gründlich darüber nachdenken, wann hier mal wieder etwas mehr Ruhe im Karton ist. Und ob der Hausmeister bitte endlich mal die Heizung anmachen würde. Manno.

Über mich und diesen Blog

Ich bin weiblich, 31 Jahre alt, Soziologin und arbeite seit kurzem im Bundestag als Referentin für die Fraktion einer großen Oppositionspartei. Über die Erlebnisse im Politikbetrieb möchte ich hier gerne berichten, da ich da absolut neu bin und es sehr interessant finde, die Strukturen und die Inszenierung von Macht live zu erleben. (Yeah, Soziologendeutsch!) Namen aus "meiner" Fraktion werde ich nicht nennen, auch wenn vielleicht ab und zu nachvollziehbar ist, um wen es geht. Ich arbeite im Gleichstellungsbereich, also wird es hier überdurchschnittlich oft Beiträge geben, die etwas mit Geschlechterverhältnissen zu tun haben. Da ich außerdem neu in Berlin bin, ist das Berlinerische an sich berichtenswert für mich. Privates versuche ich mal außen vor zu lassen, was vielleicht wegen meines Hanges zum Tratsch nicht immer klappen wird... Meine Vita in kurz: nach dem Aufwachsen auf dem ländlichsten aller Landstriche nutzte ich die Gelegenheit, die das Abitur bot, und verzog mich nach einem einjährigen Werbepraktikum zum Studieren der Soziologie nach Bremen. Das war super, vor allem die Zeit im Studentenwohnheim und meine Arbeit in der Kundenbetreuung eines Mobilfunkanbieters gehören zu meinen schönsten Erinnerungen. Ein Jahr arbeitete ich danach als Assistentin der Geschäftsführung in einem feministischen freien Träger, bis mir die Feministinnen zu arg wurden und ich der Liebe und der Familie und des Berufes wegen nach Hamburg ging. Meine erste Referentinnenstelle fand in einer Hamburger Behörde statt, befristet. So tat es kein Wunder, dass die Wirtschaftskrise und die Hamburger Neuwahlen-Krise mich in meine persönliche Arbeitslosigkeits-Krise stürzten. Es folgten einige Monate ALG1 und dann das Angebot aus Berlin - halbe Stelle, supi bezahlt. Ich zog um. Das hat viel Pendeln wegen Wochenendbeziehung zur Folge, aber auch die Tatsache, dass ich das erste Mal in meinem Leben ganz alleine wohne. Die WG-Zeit ist vorbei. Es ist also alles spannend, und daher dieser Blog. Viel Spaß.

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