Akademisches

Donnerstag, 13. September 2012

Noch mehr große Dinge

Nachdem sich seit einigen Monaten eh schon große Dinge ankündigen, geht es jetzt mit dem anderen Projekt weiter: ich habe meine Betreuungszusage für die Promotion. Die Professorin ist ein großes Tier und meiner Fraktion verbunden - ich habe bei der Anfrage nicht damit hinter dem Berg gehalten, dass ich hier arbeite, was meiner Ansicht nach ganz schlau war. Es hat zumindest nicht geschadet.

Ach, wat freu ich mich! Das Thema ist spannend, sie fand es auch toll - die Auswirkungen von Gleichstellungspolitik im Niedriglohnsektor. Das hielt sie nicht davon ab, alles umzuschmeißen, damit es in eine gerade aufgebaute Nachwuchsforschungsgruppe in ihrem Hause passt. Jetzt werde ich mich auf den Dienstleistungssektor konzentrieren und die Gewerkschaftssicht statt die Sicht der Betroffenen übernehmen. Mein Theorie-Teil befand sie für "ausgelutscht" - mein geliebter Esping-Andersen! Schluchz! Seufzend nahm sie aber zur Kenntnis, dass so ein Theorieblock ja sein müsse, dann in Gottes Namen... aber kürzer, bitte.

Und in eine Forschungsgruppe eingebunden zu sein, stelle ich mir sehr erleichternd vor. Es wird natürlich mehr Strukturvorgaben geben, was gut sein kann - ich beschließe, es für mich gut zu finden. Mehr Orientierung, mehr Ansprechpartner, intensiveres Arbeiten, Austausch und Kontakte.

Ich bin etwas aufgeregt und sehr stolz, auch darauf, dass ich es einfach mal versucht habe. Zugegebenermaßen hatte ich nichts zu verlieren außer ein bisschen Stolz - aber es hat mich Überwindung gekostet, mich zu trauen.

Die anderen großen Dinge und dieses müssen sich dann irgendwie vereinbaren lassen, aber ich hoffe das Beste und freue mich, dass mein Lieblingssurflehrer mich da nicht alleine lässt. Jetzt promovieren wir beide, nur dass er dafür bezahlt wird (Ingenieure - pöh). Wir brauchen in ein paar Jahren ein größeres Klingelschild.

Über mich und diesen Blog

Ich bin weiblich, 31 Jahre alt, Soziologin und arbeite seit kurzem im Bundestag als Referentin für die Fraktion einer großen Oppositionspartei. Über die Erlebnisse im Politikbetrieb möchte ich hier gerne berichten, da ich da absolut neu bin und es sehr interessant finde, die Strukturen und die Inszenierung von Macht live zu erleben. (Yeah, Soziologendeutsch!) Namen aus "meiner" Fraktion werde ich nicht nennen, auch wenn vielleicht ab und zu nachvollziehbar ist, um wen es geht. Ich arbeite im Gleichstellungsbereich, also wird es hier überdurchschnittlich oft Beiträge geben, die etwas mit Geschlechterverhältnissen zu tun haben. Da ich außerdem neu in Berlin bin, ist das Berlinerische an sich berichtenswert für mich. Privates versuche ich mal außen vor zu lassen, was vielleicht wegen meines Hanges zum Tratsch nicht immer klappen wird... Meine Vita in kurz: nach dem Aufwachsen auf dem ländlichsten aller Landstriche nutzte ich die Gelegenheit, die das Abitur bot, und verzog mich nach einem einjährigen Werbepraktikum zum Studieren der Soziologie nach Bremen. Das war super, vor allem die Zeit im Studentenwohnheim und meine Arbeit in der Kundenbetreuung eines Mobilfunkanbieters gehören zu meinen schönsten Erinnerungen. Ein Jahr arbeitete ich danach als Assistentin der Geschäftsführung in einem feministischen freien Träger, bis mir die Feministinnen zu arg wurden und ich der Liebe und der Familie und des Berufes wegen nach Hamburg ging. Meine erste Referentinnenstelle fand in einer Hamburger Behörde statt, befristet. So tat es kein Wunder, dass die Wirtschaftskrise und die Hamburger Neuwahlen-Krise mich in meine persönliche Arbeitslosigkeits-Krise stürzten. Es folgten einige Monate ALG1 und dann das Angebot aus Berlin - halbe Stelle, supi bezahlt. Ich zog um. Das hat viel Pendeln wegen Wochenendbeziehung zur Folge, aber auch die Tatsache, dass ich das erste Mal in meinem Leben ganz alleine wohne. Die WG-Zeit ist vorbei. Es ist also alles spannend, und daher dieser Blog. Viel Spaß.

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