Freier Tag
Memo an mich: nicht um 15 Uhr in die Neuköllner Stadtteilbibliothek gehen.
Es fängt ganz harmlos an, Ruhe, Frieden, Bücher und ich. Dann ist anscheinend irgendwo Schulschluß, und die Neuköllner Jugendlichen haben offensichtlich noch nichts davon gehört, dass sie chipsfressend, computerspielend und elternvernachlässigt vor irgendeinem Fernseher sitzen oder Kleinkriminalität üben sollen. Nein, sie kommen alle -ALLE!- in die Stadtbibliothek. Ein buntes Gemenge entsteht, an den Tischen wird gelernt, Mädchen und Jungen verhalten sich frisch paarungsreif, es wird wie bekloppt duch die Gegend gerannt. Fusseliger Bartwuchs und breitbeiniges Laufen auf der einen Seite, stark geschminkte Katzenaugen und sehr enge Jeans auf der anderen, und dazwischen Bücher, Bücher, Bücher. Über allem liegt ein merkwürdiges Sausen und Brummeln, ein stetes Hintergrundrauschen. Stimmen? Vielleicht. Aber auch Hormone, da kann man sicher sein.
Die Schlange an der Ausleihe explodiert. Eh schon lang, trifft sie auf einen Absturz des Comutersystems, und die Stunde der Ober-Bibliothekarin ist gekommen. Bisher eher mahnend ("Junger Mann, Tasche einschließen! Nein, wirklich!"), aber realistisch (nicht EIN Versuch, den Geräuschepegel zu dämpfen) tätig, zischt sie durch die Gegend, schreit Anordnungen durch den großen Raum und jubelt ekstatisch, als alles wieder geht. Die dreißig Personen in der Schlange nehmen es gelassen, Hauptsache, das andere Geschlecht guckt mal rüber.
Nächstes Mal gehe ich früher hin, aber das hatte definitiv seinen Charme. Ich wette, Sarrazin war nie in der Stadtteilbibliothek Neukölln gewesen.
Es fängt ganz harmlos an, Ruhe, Frieden, Bücher und ich. Dann ist anscheinend irgendwo Schulschluß, und die Neuköllner Jugendlichen haben offensichtlich noch nichts davon gehört, dass sie chipsfressend, computerspielend und elternvernachlässigt vor irgendeinem Fernseher sitzen oder Kleinkriminalität üben sollen. Nein, sie kommen alle -ALLE!- in die Stadtbibliothek. Ein buntes Gemenge entsteht, an den Tischen wird gelernt, Mädchen und Jungen verhalten sich frisch paarungsreif, es wird wie bekloppt duch die Gegend gerannt. Fusseliger Bartwuchs und breitbeiniges Laufen auf der einen Seite, stark geschminkte Katzenaugen und sehr enge Jeans auf der anderen, und dazwischen Bücher, Bücher, Bücher. Über allem liegt ein merkwürdiges Sausen und Brummeln, ein stetes Hintergrundrauschen. Stimmen? Vielleicht. Aber auch Hormone, da kann man sicher sein.
Die Schlange an der Ausleihe explodiert. Eh schon lang, trifft sie auf einen Absturz des Comutersystems, und die Stunde der Ober-Bibliothekarin ist gekommen. Bisher eher mahnend ("Junger Mann, Tasche einschließen! Nein, wirklich!"), aber realistisch (nicht EIN Versuch, den Geräuschepegel zu dämpfen) tätig, zischt sie durch die Gegend, schreit Anordnungen durch den großen Raum und jubelt ekstatisch, als alles wieder geht. Die dreißig Personen in der Schlange nehmen es gelassen, Hauptsache, das andere Geschlecht guckt mal rüber.
Nächstes Mal gehe ich früher hin, aber das hatte definitiv seinen Charme. Ich wette, Sarrazin war nie in der Stadtteilbibliothek Neukölln gewesen.
sakra - 13. Feb, 18:02