Samstag, 8. Oktober 2011

Fortbildung

Wenn man als Journalist (der, nebenbei bemerkt, relativ selbstverliebt immer wieder auf seine Engagements in der Monde Diplomatique, die Artikel, die in Serbien über ihn geschrieben werden sowie sein wahnsinniges Beilagen-Repertoire hinweist) versucht, ReferentInnen einer Partei spannendes Schreiben nahezubringen, dann steht man vor Herausforderungen.

Heiß diskutierte Formulierungen:
1. Nachhaltigkeit
2. Umstände
3. unberechenbarer Kurs
4. auch
5. "die Bundesregierung versagt seit zwei Jahren" (hier wurde nicht der Inhalt diskutiert, nur die Frage, ob man das mit den zwei Jahren noch extra erwähnen muss oder ob das nicht implizit eh klar ist)
6. überhaupt mal nominatives Formulieren

Ich will nicht verhehlen, dass die Texte nach der redaktionellen Bearbeitung durch super-international Journalist besser waren, vor allem kürzer. Wenn es danach geht, ist die Beteiligung an der nächsten Regierung sicher.
Aber es war ein harter Tag für alle - man verabschiedet sich nicht leise von der "Nachhaltigkeit" als ReferentIn. Nein, das tut man nicht.

Über mich und diesen Blog

Ich bin weiblich, 31 Jahre alt, Soziologin und arbeite seit kurzem im Bundestag als Referentin für die Fraktion einer großen Oppositionspartei. Über die Erlebnisse im Politikbetrieb möchte ich hier gerne berichten, da ich da absolut neu bin und es sehr interessant finde, die Strukturen und die Inszenierung von Macht live zu erleben. (Yeah, Soziologendeutsch!) Namen aus "meiner" Fraktion werde ich nicht nennen, auch wenn vielleicht ab und zu nachvollziehbar ist, um wen es geht. Ich arbeite im Gleichstellungsbereich, also wird es hier überdurchschnittlich oft Beiträge geben, die etwas mit Geschlechterverhältnissen zu tun haben. Da ich außerdem neu in Berlin bin, ist das Berlinerische an sich berichtenswert für mich. Privates versuche ich mal außen vor zu lassen, was vielleicht wegen meines Hanges zum Tratsch nicht immer klappen wird... Meine Vita in kurz: nach dem Aufwachsen auf dem ländlichsten aller Landstriche nutzte ich die Gelegenheit, die das Abitur bot, und verzog mich nach einem einjährigen Werbepraktikum zum Studieren der Soziologie nach Bremen. Das war super, vor allem die Zeit im Studentenwohnheim und meine Arbeit in der Kundenbetreuung eines Mobilfunkanbieters gehören zu meinen schönsten Erinnerungen. Ein Jahr arbeitete ich danach als Assistentin der Geschäftsführung in einem feministischen freien Träger, bis mir die Feministinnen zu arg wurden und ich der Liebe und der Familie und des Berufes wegen nach Hamburg ging. Meine erste Referentinnenstelle fand in einer Hamburger Behörde statt, befristet. So tat es kein Wunder, dass die Wirtschaftskrise und die Hamburger Neuwahlen-Krise mich in meine persönliche Arbeitslosigkeits-Krise stürzten. Es folgten einige Monate ALG1 und dann das Angebot aus Berlin - halbe Stelle, supi bezahlt. Ich zog um. Das hat viel Pendeln wegen Wochenendbeziehung zur Folge, aber auch die Tatsache, dass ich das erste Mal in meinem Leben ganz alleine wohne. Die WG-Zeit ist vorbei. Es ist also alles spannend, und daher dieser Blog. Viel Spaß.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Definiere mal
belastbare Studie. Hast du mal versucht eine ransomisierte...
Anaqime - 6. Feb, 10:15
Back to the roots
Ab sofort geht es wieder hier weiter: https://sarathepara .twoday.net Ich...
sakra - 20. Okt, 12:24
Achtung Falle!
Chefin hat Geburtstag, ich recherchiere für ein Geschenk....
sakra - 25. Sep, 13:47
Zur Abwechslung mal kleine...
Das Wochenende und der heutige Wochenbeginn waren von...
sakra - 24. Sep, 16:34
Noch mehr große Dinge
Nachdem sich seit einigen Monaten eh schon große Dinge...
sakra - 13. Sep, 15:19

Suche

 

Status

Online seit 4941 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 6. Feb, 10:15

Credits


Akademisches
Fahrerei
Im Bundestag
Kulturelles
Politik Berlin
Privat
Web
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren