Mittwoch, 5. Oktober 2011

FDP bekommt Konkurrenz

Heute war zu lesen, dass die rechten Parteien ihr schlechtes Ergebnis bei der Berlin-Wahl damit begründen, dass die Furcht vor der Islamisierung nicht bei den BürgerInnen angekommen ist.

Das könnte auch an den sauschlechten Wahlplakaten liegen. Die Initiative PRO Deutschland zum Beispiel plakatierte "Unsere Frauen bleiben frei" und zeigten eine Frau in Burka, der Sehschlitz durch Gefängnisgitter versperrt. Erst auf den zweiten Blick erkennbar: die Frau hat blaue Augen (blaue Augen=deutsch. Die mit den braunen Augen können ruhig vergittert werden). Das erschließt sich einfach nicht, liebe PRO Deutschland! Niemand versteht das! Alternivinterpretation: Frauen sind trotz Burka frei und es geht hier um Wahlwerbung für eine fortschrittliche islamistische Partei.

Na ja, aber wie immer sind die Wahlberechtigten schuld, wenn sie einfach nichts verstehen. Das Argument kennt man ja schon von der FDP. Und wie diese beschließen die rechten Parteien, nun auf Anti-Euro-Kurs zu gehen.

Man darf gespannt sein, ob das Erfolg bringt: die FDP wurde mit diesem Programmpunkt in Berlin bekanntermaßen in der Bedeutung dermaßen reduziert, dass sie nur aus Höflichkeit nicht unter "Sonstige Parteien" in den Hochrechnungen genannt wurden.

Über mich und diesen Blog

Ich bin weiblich, 31 Jahre alt, Soziologin und arbeite seit kurzem im Bundestag als Referentin für die Fraktion einer großen Oppositionspartei. Über die Erlebnisse im Politikbetrieb möchte ich hier gerne berichten, da ich da absolut neu bin und es sehr interessant finde, die Strukturen und die Inszenierung von Macht live zu erleben. (Yeah, Soziologendeutsch!) Namen aus "meiner" Fraktion werde ich nicht nennen, auch wenn vielleicht ab und zu nachvollziehbar ist, um wen es geht. Ich arbeite im Gleichstellungsbereich, also wird es hier überdurchschnittlich oft Beiträge geben, die etwas mit Geschlechterverhältnissen zu tun haben. Da ich außerdem neu in Berlin bin, ist das Berlinerische an sich berichtenswert für mich. Privates versuche ich mal außen vor zu lassen, was vielleicht wegen meines Hanges zum Tratsch nicht immer klappen wird... Meine Vita in kurz: nach dem Aufwachsen auf dem ländlichsten aller Landstriche nutzte ich die Gelegenheit, die das Abitur bot, und verzog mich nach einem einjährigen Werbepraktikum zum Studieren der Soziologie nach Bremen. Das war super, vor allem die Zeit im Studentenwohnheim und meine Arbeit in der Kundenbetreuung eines Mobilfunkanbieters gehören zu meinen schönsten Erinnerungen. Ein Jahr arbeitete ich danach als Assistentin der Geschäftsführung in einem feministischen freien Träger, bis mir die Feministinnen zu arg wurden und ich der Liebe und der Familie und des Berufes wegen nach Hamburg ging. Meine erste Referentinnenstelle fand in einer Hamburger Behörde statt, befristet. So tat es kein Wunder, dass die Wirtschaftskrise und die Hamburger Neuwahlen-Krise mich in meine persönliche Arbeitslosigkeits-Krise stürzten. Es folgten einige Monate ALG1 und dann das Angebot aus Berlin - halbe Stelle, supi bezahlt. Ich zog um. Das hat viel Pendeln wegen Wochenendbeziehung zur Folge, aber auch die Tatsache, dass ich das erste Mal in meinem Leben ganz alleine wohne. Die WG-Zeit ist vorbei. Es ist also alles spannend, und daher dieser Blog. Viel Spaß.

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