Mittwoch, 28. November 2012

...

Ich erwarte Nachwuchs, schon seit einigen Monaten. Und es macht mich wahnsinnig, diese ganzen Verbote, die es gibt. Ich zähle hier mal auf, welche ich ignoriert habe. Meine Frauenärztin hat mir lediglich rohen Fisch und rohes Fleisch verboten, und Alkohol und andere Drogen. Hehe. Daran halte ich mich, aber irgendwo hörts auf.

- Kein Kaffee! (Also bitte, kein Kaffee?!)
- Nicht strecken/bücken! (Gefolgt natürlich von einer Geschichte, bei der meine Urgroßtante eine Fehlgeburt beim Wäscheaufhängen erlitt. Ich gehe trotzdem noch klettern. Schwester: "Es gefällt mir mir nicht, dass du klettern gehst!" Oah!)
- Kein Camembert/Schinken/Feta/Weichkäse/Mozarella/Mett! (So. Das würde bedeuten, dass sich meine Auswahl in der Cafeteria auf genau drei Arten belegter Brötchen reduziert, und das sehe ich nicht ein. Außer das Mett, wegen der Salmonellen. Außerdem sind das meine liebsten Brotbeläge, vor allem, seit ich gehört habe, dass die verboten sein sollen. Ist halt so...)

Die Welt scheint ein ausnehmend gefährlicher Ort zu sein, sobald man befruchtet wurde. Schön auch die Kommentare, wenn ich meiner Weißweinschorle hinterjammere. "Du weißt ja, wofür es ist!" Nee, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Für mein Kind, sicher, aber sonst finde ich diese Verbote sehr abstrakt. Es existiert anscheinend keine belastbare Studie, die einen negativen Einfluss von Alkohol auf das Kind im Mutterleib nachweisen kann. Gut, ich lass es trotzdem, Alkohol schadet ja sogar mir höchstpersönlich, aber alkoholfreies Bier ist nicht so der Hammer. ("Auch im alkohlfreien Bier ist Alkohol enthalten!" Ja, scheiß drauf, Fruchtsäfte auch.) Dann schon lieber wie der werdende Vater: "Denk an den Erdnussflip!" Er fand die Form des Embryos sehr inspirierend.

Ich habe dann entgegnet, dass ich nie wieder schwanger werde, wenn ich alles berücksichtigen muss. Das tu ich mir doch nicht freiwillig an! Für neun Monate lang mein Leben zu einem traurigeren Ort machen, um ein Risiko von 0,5% auf 0,4% zu drücken. Ich will nicht neun Monate leiden und dann meinem Kind und Kerl vorhalten, wie opfermäßig ich drauf war. Das erzeugt eine zu große Erwartungshaltung - und dann stelle man sich vor, das Kind wird eine komplette Bratze oder hasst einen! Jedenfalls mache ich alles, aber in Maßen. Und Weihnachten trinke ich vielleicht mal ein Glas Sekt, und dann werde ich vielleicht besoffen sein! Das wird ein Fest!

Samstag, 20. Oktober 2012

Back to the roots

Ab sofort geht es wieder hier weiter:
http://sarathepara.twoday.net

Ich werde Privatiere! Zumindest wieder privater.
Wir sehen uns.

Dienstag, 25. September 2012

Achtung Falle!

Chefin hat Geburtstag, ich recherchiere für ein Geschenk. Da die Dame Katzenliebhaberin ist, überlege ich in diese Richtung und klicke mich auf der Suche nach Inspiration durch das www.

Zehn Minuten später merke ich, dass ich süße Katzenvideos auf youtube anschaue und entzückte Laute ausstoße. Mehrere Videos.

Verdammt. Mist. So etwas versucht man ja zu vermeiden. Man hat ja so Vorurteile gegenüber Leuten, die sich süße Katzenvideos angucken. Haben die sonst nix zu tun, niemanden zum Reden und warum kriegen die nicht einfach ein Kind? Wahrscheinlich werde ich jetzt mal so eine wunderliche alte Dame mit sieben häßlichen Katzen. Aahh, ich grusele mich vor mir selber!

Montag, 24. September 2012

Zur Abwechslung mal kleine Dinge

Das Wochenende und der heutige Wochenbeginn waren von Kleinkram, Hektik, Terminen und schlechten Sound geprägt. Der Ingenieur war in Berlin, wir hopsten so von Shoppingcentern zum Sport zum Konzert zum Sport zum Tatort gucken und gaben uns zwischenzeitlich Diskussionen über Badezimmerspiegel, Schuhe im Wochnzimmer, Tetris spielen, Wege austüfteln hin. Mir schwirrt der Kopf. Es wurde nicht besser dadurch, dass der Sport für mich nur noch passiv möglich ist - es macht keinen Spaß mehr, draußen zu klettern, wenn man so einen merkwürdigen Körperschwerpunkt hat wie ich.
Die Einstiege in die Kletterrouten sind an den Outdoor-Felsen relativ knifflig, damit freilaufende Kinder nicht übermäßig in Versuchung kommen. Hat eben den Nachteil, dass ich nach zehn Minuten frustierender und höchstens mitteleleganter Versuche, überhaupt vom Boden loszukommen, fluchend die Wand anspucke und unfeine Ausdrücke benutze. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass meine Kletterpartner hinter mir dann immer milde kichern, was auch nicht zum Erhalt der Würde beiträgt. Ich gehe nur noch zum Bouldern - große, schöne Griffe und unauffälliges Fallen lassen, wenn es nicht so funzt.

Nebenbei gab es heute die Erkenntnis, dass man nicht mehr "es" sagt, sondern "sie". Das ist ziemlich gewöhnungsbedürftig und beeindruckend, verlor aber an Wirkung durch das hinterherige Gerenne zur Mitfahrgelegenheit des Ingenieurs. Ich werde sehr glücklich sein, wenn wir endlich wieder in einer Stadt wohnen.

Die kommenden Tage werden auf jeden Fall noch doll. Noch eine Untersuchung, ein Zahnarzttermin, Umzug des Ingeniuers in das zukünftige Nest, Krankenhausbesichtigung, noch eine Untersuchung. Wah. Ich will nach Hause. Bzw. ich weiß, dass ich dann nach Hause wollen werde.

Ich muss mal gründlich darüber nachdenken, wann hier mal wieder etwas mehr Ruhe im Karton ist. Und ob der Hausmeister bitte endlich mal die Heizung anmachen würde. Manno.

Donnerstag, 13. September 2012

Noch mehr große Dinge

Nachdem sich seit einigen Monaten eh schon große Dinge ankündigen, geht es jetzt mit dem anderen Projekt weiter: ich habe meine Betreuungszusage für die Promotion. Die Professorin ist ein großes Tier und meiner Fraktion verbunden - ich habe bei der Anfrage nicht damit hinter dem Berg gehalten, dass ich hier arbeite, was meiner Ansicht nach ganz schlau war. Es hat zumindest nicht geschadet.

Ach, wat freu ich mich! Das Thema ist spannend, sie fand es auch toll - die Auswirkungen von Gleichstellungspolitik im Niedriglohnsektor. Das hielt sie nicht davon ab, alles umzuschmeißen, damit es in eine gerade aufgebaute Nachwuchsforschungsgruppe in ihrem Hause passt. Jetzt werde ich mich auf den Dienstleistungssektor konzentrieren und die Gewerkschaftssicht statt die Sicht der Betroffenen übernehmen. Mein Theorie-Teil befand sie für "ausgelutscht" - mein geliebter Esping-Andersen! Schluchz! Seufzend nahm sie aber zur Kenntnis, dass so ein Theorieblock ja sein müsse, dann in Gottes Namen... aber kürzer, bitte.

Und in eine Forschungsgruppe eingebunden zu sein, stelle ich mir sehr erleichternd vor. Es wird natürlich mehr Strukturvorgaben geben, was gut sein kann - ich beschließe, es für mich gut zu finden. Mehr Orientierung, mehr Ansprechpartner, intensiveres Arbeiten, Austausch und Kontakte.

Ich bin etwas aufgeregt und sehr stolz, auch darauf, dass ich es einfach mal versucht habe. Zugegebenermaßen hatte ich nichts zu verlieren außer ein bisschen Stolz - aber es hat mich Überwindung gekostet, mich zu trauen.

Die anderen großen Dinge und dieses müssen sich dann irgendwie vereinbaren lassen, aber ich hoffe das Beste und freue mich, dass mein Lieblingssurflehrer mich da nicht alleine lässt. Jetzt promovieren wir beide, nur dass er dafür bezahlt wird (Ingenieure - pöh). Wir brauchen in ein paar Jahren ein größeres Klingelschild.

Samstag, 8. September 2012

Frappierend

Ich dachte, es wird nie soweit kommen, aber ich bin gerade gaaaanz weit oben auf der "Akademikerinnen-leichte-Befremdung-bis-hin-zum-totalen-Schock-Wolke-mit-angenehmen-Grusel". Ich treibe mich aus gegebene Anlass gerade ein bisschen auf Vornamen-Seiten herum, auf denen Sachen stehen, die ich einfach nicht glaube (Platz 1 der Mädchenvornamen: angeblich Michaela. Nee. Ich WEIGERE mich, das zu glauben), und in deren Foren sich Menschen herumtreiben, die sehr kreativ mit ihren Namenswünschen sind. Besonders schön sind die amerikanischen Namen. Ich zitiere.

"Ich bin zum ersten Mal schwanger und mein Freund und ich möchten unser Baby gerne Jaimy nennen, aber nun wissen wir nicht ob wir einen doppelnamen brauchen.. kann mir da jemand helfen?"

"Also mein Sohn heißt Jamie Liam und ich finde den Namen einfach toll.Mein Großer heißt Léon Felix und die Kleinste Chayenne :-)"

"Mein Sohn 4 Jahre heisst Brooklyn-Matt-Mason. "

"Eines meiner Kinder sollte Marlena- Cheyenne heißen. Ist aber ein Junge geworden. Mein Pferd hieß dann so."

Geil! Und das schreiben die Leute öffentlich hin! Gnah, ich lebe zu behütet, ich krieg nichts mehr mit. Würde ich noch in der Kundenbetreuung arbeiten, wäre mir der Trend eventuell schon aufgefallen.

Wie sagte mal ein wichtiger Mensch in meinem Leben (kenne ich aus der Kundenbetreuung, da schließt sich der Kreis) sinngemäß: Wenn man seine Kinder partout quälen will, kann man ihnen auch einfach Elektroschocks verpassen.
Wenn ich einen Vornamen vergeben müsste, wäre mir wichtig, dass er zu meinem eher harten Nachnamen passt, nicht zu lang ist, am besten in allen europäischen Sprachen komplikationslos auszusprechen ist und eher klassisch als modern ist - sprich, man sollte ihn schon mal gehört haben. Gleichzeitig sollte er nicht Platz 1-10 der All-Time-Favorites belegen.

Nee, sonst keine Wünsche.

Mittwoch, 5. September 2012

Morgendämmerung

Das Regierungsviertel wacht auf.

Ich auch.

Freitag, 31. August 2012

Kino der letzten Wochen

Prometheus

Der Film war etwas enttäuschend - die Trailer waren um Klassen besser! Es wurde viel offen gelassen - soll das beim nächsten Teil alles erklärt werden? Hochglanzkino, nicht im Mindesten vergleichbar mit Sigourney Weaver und dem dreckigen, grottigen, kaputten ersten Teil von "Alien", so auch sehr viel weniger gruselig. Aber sehr schöne Bilder, vor allem mit Michael Fassbender. Ich habe mich danach ein bisschen der philosophischen Frage gewidmet, ob ich, wäre ich in der Zukunft geboren, eigentlich mit Robotern knutschen würde. Doch, doch, man kann auch aus Science-Fiction-Filmen Denkanstöße beziehen, das kann wirklich den Horizont erweitern! Solch tiefschürfenden Themen muss man sich einfach ab und zu stellen, und man sollte sich dabei auch wirklich genug Zeit lassen, alle Facetten ausgiebig beleuchten, Pros und Contras sorgfältig abwägen und die möglichen Konsequenzen bedenken. Ich bin so nach 5 Sekunden zu dem Schluss gekommen: wäre ich in der Zukunft geboren und Single und ein Roboter würde aussehen wie Michael Fassbender, würde ich ohne Rücksicht auf die Konsequenzen mit ihm knutschen.

Sons of Norway

Nach diesem schweren Denkprozessen musste es was Leichtes werden, und Sons of Noway versprach leichte Kost. Filminhalt sollte ein Punk-Bürschchen sein, der versucht, gegen seinen Hippie-Vater zu rebellieren, was anscheinend aussichtlos ist. Ich erkannte gewisse Parallelen zu meiner Biographie und enterte das Programmkino. Blöderweise gab es weitere Ähnlichkeiten zu meinem Leben - sterbende Mütter im Krankenhaus auf der Leinwand führen bei mir je nach Stimmung zum emotionalen Kollaps oder sofortiger Distanzierung. Ich wählte letzteres und schlief fast sofort ein. Deshalb kann ich nicht so viel zum Film an sich sagen, aber er war definitiv nicht nur lustig.

Dark Knight Teil 3

Laut. Lang. Zu lang. Aber Cillian Murphy war dabei, und Anne Hathaway fand ich auch gut! Kann man machen, muss man nicht, meiner Meinung nach der Schwächste der Batman-Filme mit Christian Bale. Krudes Zeug.
Interessant ist ja bei den Blockbustern auch die Trailerauswahl, der man im Kontrast zu den Programmkinos ausgesetzt wird. Ich habe für mich etwas überraschend beschlossen, dass ich Magic Mike gucken möchte. Man soll ja nicht berechenbar werden.

Über mich und diesen Blog

Ich bin weiblich, 31 Jahre alt, Soziologin und arbeite seit kurzem im Bundestag als Referentin für die Fraktion einer großen Oppositionspartei. Über die Erlebnisse im Politikbetrieb möchte ich hier gerne berichten, da ich da absolut neu bin und es sehr interessant finde, die Strukturen und die Inszenierung von Macht live zu erleben. (Yeah, Soziologendeutsch!) Namen aus "meiner" Fraktion werde ich nicht nennen, auch wenn vielleicht ab und zu nachvollziehbar ist, um wen es geht. Ich arbeite im Gleichstellungsbereich, also wird es hier überdurchschnittlich oft Beiträge geben, die etwas mit Geschlechterverhältnissen zu tun haben. Da ich außerdem neu in Berlin bin, ist das Berlinerische an sich berichtenswert für mich. Privates versuche ich mal außen vor zu lassen, was vielleicht wegen meines Hanges zum Tratsch nicht immer klappen wird... Meine Vita in kurz: nach dem Aufwachsen auf dem ländlichsten aller Landstriche nutzte ich die Gelegenheit, die das Abitur bot, und verzog mich nach einem einjährigen Werbepraktikum zum Studieren der Soziologie nach Bremen. Das war super, vor allem die Zeit im Studentenwohnheim und meine Arbeit in der Kundenbetreuung eines Mobilfunkanbieters gehören zu meinen schönsten Erinnerungen. Ein Jahr arbeitete ich danach als Assistentin der Geschäftsführung in einem feministischen freien Träger, bis mir die Feministinnen zu arg wurden und ich der Liebe und der Familie und des Berufes wegen nach Hamburg ging. Meine erste Referentinnenstelle fand in einer Hamburger Behörde statt, befristet. So tat es kein Wunder, dass die Wirtschaftskrise und die Hamburger Neuwahlen-Krise mich in meine persönliche Arbeitslosigkeits-Krise stürzten. Es folgten einige Monate ALG1 und dann das Angebot aus Berlin - halbe Stelle, supi bezahlt. Ich zog um. Das hat viel Pendeln wegen Wochenendbeziehung zur Folge, aber auch die Tatsache, dass ich das erste Mal in meinem Leben ganz alleine wohne. Die WG-Zeit ist vorbei. Es ist also alles spannend, und daher dieser Blog. Viel Spaß.

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