Einleben
Eine neue Arbeit, eine neue Stadt - zumindest meine GeisteswissenschaftsgenossInnen, so sie sich nicht früh festgelegt haben, was den Ort angeht, wissen, wie das ist. Berlin, Hamburg, Münster, Aachen, München, Rostock, Lüneburg, Köln, Brüssel - wo man nicht überall landen kann! Und ich rede nicht von Erasmus. Ha, Erasmus! Mit partywütigen Jungstudenten in WGs fremdorganisiert ein halbes Jahr rumzuvö...- äh, rumzufeiern, das kann ja wohl jeder. Ich rede davon, sich auf unbestimmte, aber definitv längere Zeit in einer fremden Stadt in einer eigenen Wohnung einzurichten, während man einer Erwerbsarbeit in einem überschaubaren Team nachgeht, von dem mindestens die Hälfte der Leute als Privatgesprächspartner mal so gar nicht in Frage kommen. Was tun? Wo bekommt man Leute her, die einem die Freizeit versüßen? Vor allem, wenn man nicht die Absicht hat, 60 Stunden und mehr bei der Arbeit zu verbringen... Eine Momentsaufnahme mit Überblick, nach Umgebungen sortiert.
1. Die Arbeit
Erste Gelegenheit, soziale Kontakte zu knüpfen. Erste Maßnahme: ruhig mal alle zu fassenden Menschen zum Mittagessen schleppen, auch wenn man sich dabei aufdringlich vorkommt. Die meisten Kolleg_innen bieten sich da auch an, weil alle schon einen neuen Job hatten, bei denen man niemanden kennt. Jedes, aber auch wirklich jedes Angebot zu sozialen Interaktionen wahrnehmen, und wenn es der gemeinsame Besuch des Betriebschores in der Adventszeit ist. Neueste Erfahrung: wenn man eine Party schmeißt, alle auffällig netten Kollegen einladen. Die freuen sich und die Beziehung zueinander wird eindeutig privater. Gemeinsames Saufen intensiviert jede aufblühende Bekanntschaft. Persönliche Ausbeute nach 8 Monaten Berlin: vier KollegInnen zum regelmäßigen Mittagessen, Party letztes Wochenende hinter sich gebracht, mal sehen, was da noch außer Haus geht. Aber mühsam ernährt sich das Eichhörnchen bei der Arbeit.
2. Schon vorhandene Kontakte
Schwer nachdenken: wen kennt man schon in der neuen Stadt und wen könnte man mal anschreiben oder anrufen, ohne sich komplett zum einsamen Affen abzustempeln? Ruhig großzügig streuen, nicht nur bei den Ex-Uni-Freunden: Alte Urlaubsbekanntschaften, entfernte oder nahe Verwandschaften, Freunde von Freunden. Kann klappen, muss nicht. Vielleicht haben die Leute schon genug Freunde und warten unverschämterweise gar nicht darauf, dass sich neu Zugezogene in ihr Leben drängen und mit ihnen kochen wollen, und der Misserfolg kann einen ziemlich beißen, wenn man sich sowieso etwas einsam fühlt. Bei mir gings im Endeffekt ganz gut. Eine Tante, eine Cousine, ein Freund des Schwagers in spe, eine alte Kollegin aus Hamburg, eine Urlaubsfreundin. Und so ein paar doofe Leute, die anscheinend nicht darauf gewartet haben, dass ich endlich in Berlin bin. Pah.
3. Hobbys
Jaja, ein leidiges Thema. Hobbys sollen Spaß machen, und sie machen mit den richtigen Leuten mehr Spaß. Ohne Leute hat man vielleicht keine Lust auf Hobbys, und dann lernt man auch niemanden kennen. Man muss es schon wollen, und man muss etwas Geduld haben. Ich habe schon dermaßen viele Kletterpartner ausprobiert, und die Fragen, denen man sich hinterher stellt, sind wie bei Dates: Treffen wir uns wieder? Wird es was Festes? Hat es gefunkt? Hier können Kontaktbörsen im Internet hilfreich sein - in meinem Falle hatten sich einfach ein paar Leute getroffen, die sich vorher nicht kannten, das hat es für alle einfach gemacht. Bei einigen hat es tatsächlich gefunkt - meine Lieblingskletterpartnerin geht mit mir essen und trinken, ins Kino, zum Tanzen, kocht mit mir und bietet ihre Wohnung für Partys an. Ihre Schwester ebenso, und mit C. und seiner Freundin erweitert es sich gerade.
4. Kontaktbörsen
Was ich auch mal versucht habe: eine Anzeige auf new-in-town.de, um Kickerpartner zu suchen. Die Meldequote war enorm, aber die Schnittmengen zu niedrig. Zu viele Single-Männer auf der Suche nach irgendwas... Och nö.
5. Party schmeißen
Und weiter gehts... alles zieht weitere Bekanntschaften nach sich. Auf der Party waren Freunde, die Freunde mitbrachten, welche auch klettern... Menschen, die man vom Klettern schon vom Sehen kannte... Und so weiter.
Muss man alles nicht machen, und mühsam ist es allemal. Eine gewisse Sozialträgheit ist ziemlich normal, wenn man die 30 überschritten hat - neue Leute kennenlernen ist einfach anstrengend, und man will nun mal nicht immer alles in den Ring werfen und sich nach der Arbeit noch von der besten Seite zeigen. Aber es ist schon schön, wenn man es sich aussuchen kann, ob man den Abend zu Hause verbringt oder rausgeht. Und sei es nur zur Tante zum Film gucken (ich hab zugegebenermaßen auch Glück mit meiner Tante). Als ehemalige leichte Sozialphobikerin bin ich mit dem momentanen Stand ganz zufrieden. Fast. Denn eines fehlt.
Und so kommen wir zur Masterfrage: Wo bekommt man als Frau ohne WG neue männliche Kumpel her? Seufz.
1. Die Arbeit
Erste Gelegenheit, soziale Kontakte zu knüpfen. Erste Maßnahme: ruhig mal alle zu fassenden Menschen zum Mittagessen schleppen, auch wenn man sich dabei aufdringlich vorkommt. Die meisten Kolleg_innen bieten sich da auch an, weil alle schon einen neuen Job hatten, bei denen man niemanden kennt. Jedes, aber auch wirklich jedes Angebot zu sozialen Interaktionen wahrnehmen, und wenn es der gemeinsame Besuch des Betriebschores in der Adventszeit ist. Neueste Erfahrung: wenn man eine Party schmeißt, alle auffällig netten Kollegen einladen. Die freuen sich und die Beziehung zueinander wird eindeutig privater. Gemeinsames Saufen intensiviert jede aufblühende Bekanntschaft. Persönliche Ausbeute nach 8 Monaten Berlin: vier KollegInnen zum regelmäßigen Mittagessen, Party letztes Wochenende hinter sich gebracht, mal sehen, was da noch außer Haus geht. Aber mühsam ernährt sich das Eichhörnchen bei der Arbeit.
2. Schon vorhandene Kontakte
Schwer nachdenken: wen kennt man schon in der neuen Stadt und wen könnte man mal anschreiben oder anrufen, ohne sich komplett zum einsamen Affen abzustempeln? Ruhig großzügig streuen, nicht nur bei den Ex-Uni-Freunden: Alte Urlaubsbekanntschaften, entfernte oder nahe Verwandschaften, Freunde von Freunden. Kann klappen, muss nicht. Vielleicht haben die Leute schon genug Freunde und warten unverschämterweise gar nicht darauf, dass sich neu Zugezogene in ihr Leben drängen und mit ihnen kochen wollen, und der Misserfolg kann einen ziemlich beißen, wenn man sich sowieso etwas einsam fühlt. Bei mir gings im Endeffekt ganz gut. Eine Tante, eine Cousine, ein Freund des Schwagers in spe, eine alte Kollegin aus Hamburg, eine Urlaubsfreundin. Und so ein paar doofe Leute, die anscheinend nicht darauf gewartet haben, dass ich endlich in Berlin bin. Pah.
3. Hobbys
Jaja, ein leidiges Thema. Hobbys sollen Spaß machen, und sie machen mit den richtigen Leuten mehr Spaß. Ohne Leute hat man vielleicht keine Lust auf Hobbys, und dann lernt man auch niemanden kennen. Man muss es schon wollen, und man muss etwas Geduld haben. Ich habe schon dermaßen viele Kletterpartner ausprobiert, und die Fragen, denen man sich hinterher stellt, sind wie bei Dates: Treffen wir uns wieder? Wird es was Festes? Hat es gefunkt? Hier können Kontaktbörsen im Internet hilfreich sein - in meinem Falle hatten sich einfach ein paar Leute getroffen, die sich vorher nicht kannten, das hat es für alle einfach gemacht. Bei einigen hat es tatsächlich gefunkt - meine Lieblingskletterpartnerin geht mit mir essen und trinken, ins Kino, zum Tanzen, kocht mit mir und bietet ihre Wohnung für Partys an. Ihre Schwester ebenso, und mit C. und seiner Freundin erweitert es sich gerade.
4. Kontaktbörsen
Was ich auch mal versucht habe: eine Anzeige auf new-in-town.de, um Kickerpartner zu suchen. Die Meldequote war enorm, aber die Schnittmengen zu niedrig. Zu viele Single-Männer auf der Suche nach irgendwas... Och nö.
5. Party schmeißen
Und weiter gehts... alles zieht weitere Bekanntschaften nach sich. Auf der Party waren Freunde, die Freunde mitbrachten, welche auch klettern... Menschen, die man vom Klettern schon vom Sehen kannte... Und so weiter.
Muss man alles nicht machen, und mühsam ist es allemal. Eine gewisse Sozialträgheit ist ziemlich normal, wenn man die 30 überschritten hat - neue Leute kennenlernen ist einfach anstrengend, und man will nun mal nicht immer alles in den Ring werfen und sich nach der Arbeit noch von der besten Seite zeigen. Aber es ist schon schön, wenn man es sich aussuchen kann, ob man den Abend zu Hause verbringt oder rausgeht. Und sei es nur zur Tante zum Film gucken (ich hab zugegebenermaßen auch Glück mit meiner Tante). Als ehemalige leichte Sozialphobikerin bin ich mit dem momentanen Stand ganz zufrieden. Fast. Denn eines fehlt.
Und so kommen wir zur Masterfrage: Wo bekommt man als Frau ohne WG neue männliche Kumpel her? Seufz.
sakra - 28. Apr, 21:19